Josefitag mit Kolping und KAB

Arbeitswelt im Wandel

LANDSHUT (pdr/sm) – Der heilige Josef ist Schutzpatron der katholischen Sozialverbände Kolping und Katholischer Arbeitnehmerewegung (KAB). Am vergangenen Samstagabend feierte Bischof Rudolf Voderholzer daher mit beiden Sozialverbänden in der Pfarrkirche St. Wolfgang in Landshut den Josefitag. 

Die Idee, das Hochfest des Heiligen „draußen in der Diözese“, jedes Jahr an einem anderen Ort zu feiern, bewähre sich seit etlichen Jahren, sagte der Bischof. Nach Weiden in der Oberpfalz im letzten Jahr freue er sich, heuer im Süden der Diözese, der Hauptstadt Niederbayerns sein zu dürfen. Bemerkenswerterweise trage die Straße zur St. Wolfgangskirche den Namen des hochgeschätzten  Publizisten und Märtyrers Dr. Fritz Gerlich.  

Mit dem diözesanen Festgottesdienst wolle er einen besonderen Akzent setzen, Nähe zeigen in der schweren Zeit des Glaubens. Er dankte Stadtpfarrer Wolfgang Hierl für den freundlichen Empfang und begrüßte die Mitzelebranten Kolping-Diözesanpräses Karl-Dieter Schmidt, Bezirkspräses Pfarrer Günter Müller, Kolping Pfeffenhausen, KAB-Diözesanpräses Stephan Rödl, Pfarrer i.R. Josef Gietl und Kaplan Eldivar Coelho sowie den assistierenden Diakon Berthold Schwarzer. Der Bischof dankte der gastgebenden Kolpingsfamilie St. Wolfgang für die Ausrichtung der Feier. „Vergelt‘s Gott!“, sagte er allen Mitgliedern der beiden Sozialverbände für die kirchliche Verbandsarbeit und den Einsatz in der Berufs- und Arbeitswelt.

„Mitten in der Fastenzeit feiern wir ein hohes Fest. Ein Glück, dass es möglich ist“, bekundete der Bischof. Zum heiligen Josef verwies er auf die Bibel: Alle vier Evangelisten wissen, dass Jesus und Maria Josef anvertraut waren. Josef wird als „gerecht“ beschrieben, die Übersetzung bedeutet, „der nach Gott ausschaut, sein Leben ganz auf Gott ausrichtet. Einer der ganz und gar auf Gott vertraut“. Josef war barmherzig, er wollte seine Braut Maria nicht bloßstellen. Mit dem Entschluss, sich in aller Stille von ihr zu trennen, zeigte er menschliche Größe. Gott klärte ihn durch einen Traum auf und er folgte seinem Ruf.  Jesus lernte bei Josef sein Zimmermann- oder Bauschreinerhandwerk. Zwölf Jahre arbeite er in diesem handwerklichen Beruf mit seinem irdischen Vater, darüber ist aber nicht viel zu erfahren. Dank seiner Werkbank brachte Josef die gemeinsame Arbeit in die Erlösungsgeschichte mit ein. Das Kreuz Jesu verwandelte sich vom Marterwerkzeug zum Heil der Menschen. 

Wie Josef die Arbeit als Sinnstiftung und Gottesverehrung verstanden habe, so sollte auch die heutige Berufswelt gestaltet werden, hob Bischof Voderholzer hervor. Die Menschen dürften dabei nicht von Gott entfremdet werden. Der Josefitag als christlicher Tag der Arbeit sei ein wichtiger Beitrag dazu, unterstützt von den katholischen Sozialverbänden. 

Inständig betete Bischof Rudolf um das Geschenk des Friedens. Auf die Fürsprache des heiligen Josef und der Gottesmutter möge der unselige Krieg ein Ende finden. Die Früchte der menschlichen Arbeit, Kirchen, Kultur und Lebensraum würden zerstört. Anstatt Felder zu bestellen müssten die Leute gegen ihren Willen zu Kriegswerkzeugen greifen. Dabei sei jeder Krieg immer eine Niederlage der Menschheit. Zum Gedenken an die Weihe von Papst Franziskus am 19. März 2013 bat er um eine eindringliche Gebetsbrücke.

Mit der  St. Josef-Litanei und dem Pontifikalsegen endete der festliche Gottesdienst. Bischof Rudolf lobte den Kolpingchor Pfeffenhausen für den sehr schönen Gesang und die vielen neuen Lieder. Kolping-Diö­zesanpräses  Karl-Dieter Schmidt dankte den vielen teilnehmenden Mitgliedern von Kolping und KAB aus nah und fern mit ihren Bannern. Im Sinne ihres Schutzpatrons bemühten sich die  Sozialverbände um Schwache und Bedürftige. Die gemeinsame Eucharistiefeier bestärke diese Einstellung.

Zur weltlichen Feier im Haus St. Wolfgang begrüßte der Kolping-Vorsitzende von St. Wolfgang, Stadtrat Hans Peter Summer, Bischof Rudolf, alle Geistlichen sowie die Mitglieder des Kolping-Bezirksverbandes und der KAB- Ortsgruppen. „Arbeitswelt im Wandel der Zeit“ titulierte der Geschäftsführer der Landshuter Werkstätten Uwe Heilmann seinen Vortrag. In der präsentierten Auflistung, beginnend mit Nutzung der Dampfkraft um 1784 bis zum heutigen digitalen Zeitalter, wurde der Wandel sehr deutlich. Die Menschen mussten sich den jeweiligen Situationen  anpassen. Die Digitalisierung eröffne viele neue Berufsbilder. Der Trend gehe dahin, das Menschliche wieder mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Viele veränderte Grundeinstellungen zielten auf das Bedürfnis nach Erfüllung und Sinnhaftigkeit. Michael Wensauer von Kolping Pfeffenhausen setzte mit der zuversichtlichen Feststellung, die Zukunft werde gemeistert, einen positiven Schlussgedanken.

23.03.2022 - Bistum Regensburg